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Wir machen wieder weiter

Update und neue Ideen

Ein Bericht von Frieder Zimmermann

Liebe Nachbarn,

Sehr lange war es still um unsere Initiative. Die Gründe dafür sind vielfältig: durch Corona gab es keine Möglichkeit mehr, sich in größeren Gruppen zu treffen und Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Gleichzeitig hat mich mein Arbeitsleben sehr gefordert und wenig Zeit zum gesellschaftlichen Engagement zugelassen. Meinem Mitstreiter André Spindler ging es ganz genauso, er war durch eine größere berufliche Umstellung stark gebunden.

Unser Laden in Kreischa

Glücklicherweise hat die Gruppe, die sich um die Verbrauchergenossenschaft gekümmert hat, fleißig gearbeitet und seit 25. März 2022 ist das schöne VG Geschäft „Unser Laden“ offen, laut letzter Information hat er bereits 49 Mitglieder. Wenn Sie noch nicht da waren, schauen Sie vorbei! Ich bin sehr froh und vor allem den Machern sehr dankbar, dass es dieses Projekt in die Realität geschafft hat.

Permakultur

Wir wollen gern weitermachen und neue Projekte angehen. Ganz sicher wird es im Juni wieder Permakultur-Kurse mit Thomas Noack aus Nebelschütz geben. Sobald wir einen passenden Termin gefunden haben, stellen wir diesen auf die Website und informieren per E-Mail.

Essbarer Weg

Ein Projekt, das innerhalb der Initiative erdacht wurde, hat sich leider nicht gerade positiv entwickelt: Der „essbare Weg“ als Verbindung zwischen Kindergarten und Altenheim, der durch den Park gehen sollte, kann so nicht realisiert werden. Ich hatte im März 2021 einen Termin im Rathaus und wurde darüber informiert, dass die Gemeinde beim Denkmalschutzamt einen Antrag stellen muss, da der Park unter Denkmalschutz steht. Wir haben noch nach alternativen Orten gesucht, ein sehr guter Platz wie der Streifen zwischen Weg und Bach auf der Jahrmarktswiese war leider nicht möglich, da er innerhalb der Überflutungszone von 5 m liegt. Wir haben auch Standorte wie den Anger in Kleincarsdorf und den Spielplatz in Bärenklause besichtigt, aber diese Orte sind leider nicht zentral gelegen und entsprechen nicht der ursprünglichen Idee des „essbaren Weges“.

Am 18. März 2021 habe ich auf Bitte der Gemeinde den Text für den Antrag beim Denkmalschutzamt formuliert und an die Gemeinde geschickt:

 

Die Initiative „Wie wollen wir morgen leben? – für eine enkeltaugliche Zukunft unserer Gemeinde Kreischa“ plant die Einrichtung einer essbaren Landschaft bzw. eines essbaren Weges.

Das Prinzip des essbaren Weges ist es, einen allen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde zugänglichen Ort zu schaffen, an dem essbare Pflanzen wachsen, die in der Erntezeit allen zur Verfügung stehen. Ausgehend von einer Initiative im englischen Todmorden hat sich diese Idee über Europa verbreitet und wird in vielen Städten und Gemeinden umgesetzt. Für Kreischa ist die Idee, einen essbaren Weg zwischen Kindergarten und Altenheim umzusetzen, der die Zusammenarbeit der beiden Institutionen fördern soll. Auf diesem sollen Sträucher mit Johannisbeeren, Stachelbeeren, Jostabeeren, sowie Walderdbeeren als auch Heidelbeeren gepflanzt werden. Die Kosten für die Pflanzen hat die Initiative übernommen, die Pflanzaktion soll in Zusammenarbeit mit Eltern der Kindergartenkinder und interessierten Bürgern der Gemeinde realisiert werden. Der Kindergarten wird die Pflege der Gewächse als Projekt für die Kinder übernehmen.

Um einen geeigneten Ort für das Vorhaben zu finden, ist es notwendig, einen möglichst gut frequentierten Ort zu finden, der in Gemeindebesitz ist. An dieser Stelle bietet sich der Kreischaer Park an. Der Kreischaer Park steht unter Denkmalschutz und daher halten wir es für ungeeignet den essbaren Weg zentral durch den Park zu führen. Allerdings, wie Sie der beigelegten Skizze entnehmen können, haben wir uns für einen Ort entschieden, der am Rand des Parks verläuft.

In der Hoffnung, dass Sie unser Vorhaben unterstützen können, verbleibe ich mit herzlichen Grüssen!

 

Danach habe ich nichts mehr von der Gemeinde gehört, bis ich über ein Jahr später nachgefragt habe, wie es nun weiter geht. Und da kam die Antwort, dass der Antrag ans Denkmalamt gar nicht losgeschickt wurde, weil ich noch ein schriftliche Bestätigung hätte einreichen sollen, wer sich dann in der Folge um den Weg kümmert. Da die Leitung des Kindergartens am Park gewechselt hat – die ursprüngliche Idee wurde mit der damaligen Leiterin Frau Funke entwickelt – gab es keine ausreichende Kommunikation zwischen uns. Diesen Fehler sehe ich bei mir. Dass mir aber von Gemeindeseite weder mitgeteilt wurde, dass da noch auf eine Bestätigung von mir gewartet wird, sondern nach meinem Antragstext Funkstille herrschte, verstehe ich nicht und es stimmt mich traurig. Jetzt wurde mir mitgeteilt, dass man davon ausgegangen sei, dass sich das Projekt erledigt habe.

 Und das hat es sich jetzt tatsächlich auch.

… aber

Da eine erneute Beantragung des „essbaren Weges“ beim Denkmalamt wieder ein Jahr in Anspruch nehmen würde, mussten wir leider das Projekt „Essbarer Weg“ absagen. Da die Pflanzen allerdings seit 2021 bezahlt bei der Gartenbaumschule Kreiser lagen und dort fleissig gegossen wurden, konnten mit Bezug auf den „essbaren Weg“ dort einige Pflanzen kostenlos von Interessierten mitgenommen werden, denn: Die Pflanzen müssen im Mai in die Erde!

Die 20 Johannisbeersträucher, 20 Stachelbeersträucher und 20 Jostabeerensträucher sowie 20 Heidelbeeren und 43 Walderdbeeren.

Um zumindest ansatzweise den gemeinwohlorientierten Aspekt des „Essbaren Weges“ zu erfüllen, mache ich folgenden Vorschlag:

Jeder, der sich Pflanzen mitgenommen hat und sie bei sich auf dem Grundstück einpflanzt, kann ja zur Erntezeit einen Kuchen backen und diesen in UNSEREM Laden der VEG-Kreischa, im Kindergarten oder im Altenheim abgeben, wo er dann kostenlos verteilt wird.

Oder er oder sie lädt einfach seine Nachbarn zum Kuchenessen ein.

Es grüßt herzlich aus Quohren!

Frieder Zimmermann