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Winter­vorbereitungen

Permakultur-Kurs Teil III

Ein Bericht von Christine Werner — Fotos: Frieder Zimmermann

Am 15.10.2022 fand der dritte Permakulturkurs statt, dieses Mal in Miltitz bei Nebelschütz. Am Rand von Miltitz gibt es seit drei Jahren ein Stück Land, auf dem Thomas Noack nach den Richtlinien der Permakultur arbeitet. Dorthin hatte Frieder Zimmermann unter dem Thema „Wintervorbereitungen in der Permakultur“ eingeladen. Es waren viele Interessierte gekommen.

Gutes Werkzeug und kluge Planung

Zuerst versammelten wir uns um einen Birnbaum, an dem uns Thomas das Schneiden des Baumes erklären konnte. Wichtig für einen guten Schnitt ist gutes Werkzeug, damit er eine saubere Schnittfläche ergibt und die Rinde nicht einreißt. Außerdem ist die Zeit, in der der Schnitt erfolgt sehr wichtig, denn der Baum braucht Kraft, um die Wunde zu schließen. Zudem muss beachtet werden, ob durch das Schneiden das Wachstum gefördert werden soll oder nicht.

Dann erläuterte uns Thomas die Permakultur-Anlage. Verhältnismäßig weit unten im Gelände liegt ein Teich, mit Wasserpflanzen umwachsen. Vom See aus steigt das Gelände nach oben, das in Terrassen angelegt wurde. Dort wächst weißer Klee als Bodendecker. Thomas hat am Hang viele Kräuter angebaut. Große Steine und liegende Baumstämme zieren das Gelände und haben gleichzeitig eine Funktion. Ähnlich einer Murmelbahn durchziehen schmale Wege die Beete am Hang. Sie sollen Regenwasser leiten.

Terra Preta selbst herstellen – Permakultur Kurs I

An die Arbeit

Nach diesen Erläuterungen begannen wir mit der Arbeit. Ein Teil der Gruppe jätete die Kräuterbeete. Danach wurden sie mit Holz-Hackschnitzeln gemulcht. Frau Ruth Tinschert, die zusammen mit Thomas das Gelände gestaltet, erklärte uns das Setzen von Stecklingen. Sie hatte Zweiglein von vorhandenen Kräuterpflanzen vorher abgeschnitten und zeigte uns, wie sie in die Erde gesetzt werden. Im Frühjahr werden sie Wurzeln getrieben haben und ein neues Beet kann mit Kräutern bepflanzt werden.

Eine anderer Teil der Gruppe war damit beschäftigt, mit organischem Material Flächen, die mit Klee bewachsen waren, dick abzudecken, damit im Frühjahr unter der Abdeckung ein Beet ohne Kleebewuchs zum Vorschein kommt, dessen Erde durch Mäuse und Mikroorganismen im Winter gelockert und abgefressen wurde.

Nachdem wir kräftig gearbeitet hatten, gab es eine Pause und wir konnten uns an wunderbarem Kuchen, den die TeilnehmerInnen mitgebracht hatten, stärken.

 

Terra Preta selbst herstellen – Permakultur Kurs I

Vom Steinbruch durch die Gemeinde

Nachdem die geplante Arbeit geschafft war, fuhren wir zum Steinbruch bei Nebelschütz. Dort, in der kleinen Gaststätte, hatten wir die Möglichkeit, einen Kaffee zu trinken und bei einer Samentauschbörse Samen gegen eine Spende zu erwerben. Ein Mann, der ganz viele außergewöhnliche Tomatensamen anbot, war besonders umlagert.

Der Steinbruch wurde im Jahr 2000 stillgelegt und dann von der Gemeinde Nebelschütz erworben. Seit 2009 werden dort Bildhauerkurse durchgeführt. In dem Gelände stehen überall unterschiedlich gestaltete Steine, die die jetzige Nutzung des Geländes versinnbildlichen. In Zukunft soll dort darüber hinaus ein Kulturzentrum entstehen.

Die Fahrgemeinschaft von Frieder Zimmermann wünschte sich, noch Nebelschütz ansehen zu können. So machten wir noch einen Spaziergang durch den preisgekrönten Ort, mit seinem ökologisch gestalteten Kindergarten, dem Bioladen und den alten Werkhallen, die mit Solarplatten versehen sind und den Strom erzeugen für eine große Garnelenproduktion nach ökologischen Aquakultur-Richtlinien. Wir fanden, mit seinen reizvollen Wiesen, die den Ort zieren, den schön restaurierten Häusern und den biologisch-ökologischen Aktivitäten ist das Dorf seine Auszeichnung wert.

Wir danken den Veranstaltern für diesen lehrreichen und motivierenden Tag.

Terra Preta selbst herstellen – Permakultur Kurs I